- Alpbachtal: Sprachassistenten als digitale Gastgeber
Mit dem europaweit einzigartigen Pilotprojekt „Alpbachtal Voice Concierge“ wagt die Tiroler Region einen großen Schritt: 500 Alexa-basierte Geräte wurden in 24 Beherbergungsbetrieben installiert. Sie beantworten Fragen wie „Wann gibt es Frühstück?“, buchen Tische im Restaurant oder geben Auskunft zu Veranstaltungen – direkt per Sprache, ohne Rezeption oder Telefon.
Frank Kostner, Obmann von Alpbachtal Tourismus, betont: „Routineaufgaben können so automatisiert werden. Das gibt unseren Mitarbeitenden Zeit, sich stärker auf die persönliche Betreuung zu konzentrieren.“
Besonders spannend: ein eigenes MICE-Modul für den Kongressbereich. Während des European Forum Alpbach mit 4.000 Gästen wurde der Service erstmals erprobt – ein Modell, das Konferenzhotels europaweit inspirieren könnte.
Fazit für Betriebe: Sprachassistenz entlastet Teams, bietet Gästen Komfort und wird mit der Kongress-Version auch für Business-Hotels zum echten USP.
- Ecolab ReadyDose: Nachhaltigkeit im Tab-Format
Ein anderes Feld, aber genauso zukunftsweisend: Reinigung. Mit ReadyDose bringt Ecolab ein revolutionäres Tab-System auf den Markt. Statt schwerer Kanister und komplizierter Dosierungen setzen Betriebe nun auf handliche Reinigungstabs, die bis zu 98,8 % weniger Plastikabfall verursachen und 84 % weniger Lagerfläche benötigen.
Kris Kielsa, Executive Vice President bei Ecolab: „ReadyDose ist, als hätte man ein professionelles Reinigungsteam in einen Tab gepackt.“
Neben Einfachheit und Sicherheit (keine PSA notwendig) punktet das System mit QR-basierten Schulungsvideos in 11 Sprachen – ideal für internationale Teams in Hotellerie und Gastronomie.
Fazit für Betriebe: Nachhaltigkeit wird alltagstauglich. Wer Reinigungsprozesse effizienter und umweltfreundlicher gestalten möchte, findet hier einen Weg, Kosten, Platz und Ressourcen zu sparen.
- KI-Einführung: Strategie statt Schnellschuss
Während viele noch zögern, zeigt der United Interim Wirtschaftsreport 2025, wie der erfolgreiche Einstieg in KI gelingt. Drei Schritte gelten als zentral:
- Pilotprojekt starten
- Ergebnisse optimieren
- Skalieren – Schritt für Schritt
Eckhart Hilgenstock, KI-Experte und Interim Manager, warnt vor falschen Erwartungen: „Es geht nicht darum, sofort das ganze Unternehmen auf KI umzustellen. Vielmehr müssen Anwendungsfälle definiert werden, die sich binnen 12 bis 18 Monaten rechnen.“
Als sinnvollsten Einstieg sehen zwei Drittel der Befragten die Kundenkommunikation: Chatbots, Sprachdialogsysteme oder Recommendation Engines liefern schnelle Erfolge und steigern die Gästezufriedenheit.
Fazit für Betriebe: Hotels und Restaurants sollten klein anfangen – etwa mit KI-gestützter Gästekommunikation oder intelligenter Buchungsoptimierung – und die Systeme dann ausbauen.
- Pflicht zur KI-Schulung: EU macht Ernst
Seit August 2025 gilt in der EU eine Schulungspflicht für den Einsatz von KI. Das betrifft auch alltägliche Tools wie ChatGPT oder Copilot, sobald sie in sensiblen Bereichen genutzt werden.
Alois Krtil, CTO von PINKTUM, warnt: „Viele unterschätzen, dass bereits der Einsatz alltäglicher Tools eine Schulungspflicht auslösen kann. Wer wartet, riskiert Compliance-Verstöße.“
Mit E-Learning-Modulen samt Zertifikat bietet das EdTech-Unternehmen PINKTUM eine skalierbare Lösung – wichtig für Hoteliers und Gastronomen, die KI in Service oder Verwaltung nutzen.
Fazit für Betriebe: Wer KI einführt, muss Mitarbeitende nicht nur technisch, sondern auch rechtlich absichern. Frühzeitige Schulungen schaffen Akzeptanz, Sicherheit und Wettbewerbsvorteile.
Inspiration für die Branche
Die vier Beispiele zeigen, wie breit Digitalisierung die Hospitality verändert:
- Sprachassistenz macht Service barrierefrei und effizient.
- Nachhaltige Reinigung reduziert Kosten und Umweltbelastung.
- KI-Pilotprojekte schaffen greifbare Wettbewerbsvorteile.
- Verpflichtende Schulungen sorgen für sicheren Umgang mit Technologie.
Key Learnings für Hoteliers & Gastronomen
- Pilotieren statt warten: Technologien zuerst im Kleinen testen, dann gezielt ausrollen.
- Mitarbeitende entlasten: Automatisierung schafft Freiräume für persönlichen Service.
- Nachhaltigkeit nutzen: Smarte Lösungen sind heute auch ökologisch vorteilhaft.
- Rechtliche Vorgaben im Blick behalten: Compliance wird Teil der Digitalstrategie.
Fazit
Damit Hotellerie und Gastronomie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, gilt es jetzt, mutig zu investieren, Mitarbeitende mitzunehmen und Innovation als Chance zu begreifen – nicht als Risiko.
Redaktion: Alexandra Gorsche